Asset-Based Community Development | 02. - 31. August 2022
Studierenden wird die einmalige Gelegenheit geboten, am Erasmus+ Blended Intensive Programme (BIP) "Asset-based Community Development" teilzunehmen und von Experten aus verschiedenen Ländern zu lernen. Das spannende Programm besteht aus Vorlesungen und gemeinsamer Online-Teamarbeit mit einer Intensivwoche in Finnland vom 8. bis 13. August 2022.
Das BIP wird gemeinsam von der Diak in Helsinki (Finnland), der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (Deutschland), der Evangelischen Fachhochschule Ludwigsburg (Deutschland), dem University College Cork (Irland) und der VID Specialized University (Norwegen) angeboten.
Programminhalte
Themen und Schwerpunkte
- Modelle der Gemeinwesenarbeit: Biografie, Engagement, Sozialanalyse, Konvivialität, Nutze deine Talente
- Theorien und Praktiken der vermögensorientierten Gemeinwesenentwicklung
- Vermögensbasierte Gemeindeentwicklung und die nachhaltige Zukunft
- Inklusivität in der anlagenbasierten Kommunalentwicklung
- Jugendbeteiligung in der Gemeinwesenentwicklung
- Kapazitätsaufbau und Empowerment
- Die Rolle lokaler glaubensbasierter Akteure in der Gemeindeentwickung
Lernergebnisse
Nach Abschluss dieses Kurses sind die Teilnehmer in der Lage
- Theorien und Methoden der anlagenorientierten Gemeinwesenentwicklung zu erkennen
- Methoden der anlagenorientierten Gemeindeentwicklung in der Praxis anzuwenden
- Verschiedene gemeinschaftliche und ermächtigende Methoden zu analysieren und anzuwenden
- Partizipative Ansätze der Gemeinwesenentwicklung zu analysieren und zu bewerten
- Die Praxisforschung in der Gemeinwesenentwicklung anzuwenden
Intensivwoche in Järvenpää vom 08.-13. August
Zeitplan
8-14 August 2022
Das Programm beginnt am 8. August 2022 um 14:00 EET (finnische Zeit) und endet am 13. August 2022 um 12:00 Uhr MEZ (finnische Zeit)
Veranstaltungsort
Järvenpääntie 640, 04400 Järvenpää
Lernaktivitäten
Teamarbeit, Vorträge, Exkursionen in der Metropolregion
Andere Aktivitäten
Get-together und Abschiedsessen.
Die Teilnahme an diesen Aktivitäten ist freiwillig.
Unterkunft
Die Diak wird ein Kontingent an Zimmern in Low-Budget-Unterkünften reservieren (35€-50€ pro Nacht). Entsprechende Informationen werden allen Teilnehmern nach der Anmeldung zugesandt.
Öffentliche Verkehrsmittel Helsinki - Järvenpää
Der Zug R fährt alle 15-30 Minuten und die Fahrt dauert 30 Minuten. Eine einfache Fahrkarte kostet 5,50 €.
Finanzierung
Für Mitarbeiter und Studierende von Partnereinrichtungen wird die Teilnahme durch das Erasmus+ Mobilitätsstipendium unterstützt.
Nicht nur ein, sondern gleich zwei „Blended Intensive Programms“ (kurz: BIP) standen im letzten Sommersemester für die Studierenden des Bachelorstudiengangs „Soziale Arbeit“ zur Auswahl, die im Rahmen des Moduls „5.1. Praxisbezogenes Projekt“ angeboten wurden. Eindrücke vom letzten BIP finden sich unter BIP Digital Competence auf unserer Homepage. Im August war es dann so weit und es reisten acht Studierende der FHWS aus dem Bachelor- und Masterstudiengang Soziale Arbeit gemeinsam mit den Dozierenden Vera Taube und Stefanie Witter für ein weiteres BIP zum Thema „Asset-based Community Development“ nach Järvenpää in Finnland. Dort trafen sie auf Studierende der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, der Wrexham Glyndwr University in Wales, dem University College Cork in Irland, sowie Studierende der Diak, die als gastgebende Hochschule die Studierenden in Finnland empfang. Insgesamt kamen in der Gruppe ungefähr 40 Studierende zusammen. Die Intensive Week in Järvenpää dauerte vom 08.-13. August, die Reisegruppe der FHWS war allerdings einige Tage länger unterwegs, wozu später noch im Detail berichtet wird.
Was ist ein BIP?
Das „Blended Intensive Programme“ ist ein Lehrformat, bei dem Hochschulkurse von Dozierenden mehrerer Hochschulen organisiert werden. Zu diesem BIP kamen Studierende von Hochschulen in Deutschland, Irland, Wales und Finnland zusammen, zum gemeinsamen Lernen im digitalen Raum, aber besonders auch intensiv während einer Präsenzwoche an der Partnerhochschule in Finnland. Finanziert wird das BIP durch Erasmusgelder, also von der Europäischen Union.
Erasmus Green Travel brachte zusätzliche Reisetage
Die Reise ging für die Teilnehmenden der FHWS bereits am 06.08.2022 los, da diese nicht mit dem Flugzeug, sondern mit der Fähre nach Finnland unterwegs waren. Zunächst reisten alle gemeinsam mit dem Bus nach Travemünde und verbrachten ab da circa 30 Stunden auf der Fähre nach Helsinki von wo aus es dann mit Bus und Bahn nach Järvenpää ging. Durch den Erasmus Green Travel Bonus gab es einen Förderzuschuss, wodurch die Zusatzkosten für die Studierenden selbst auf null reduziert wurden. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch für das BIP selbst war die Anreise mit der Fähre sehr lohnenswert, denn die Studierenden hatten so zwei Tage Zeit, sich intensiv kennenzulernen und sich inhaltlich bereits mit dem Thema der kommenden Woche auseinander zu setzen. Angekommen in Järvenpää waren die Studierenden der FHWS schon ein gut harmonierendes Team.
Die Stadt Järvenpää liegt circa 30 Minuten nördlich von Helsinki. Untergebracht war die Gruppe auf dem Campus, der durch seine Lage am Seeufer eine wunderbar naturnahe Studienerfahrung mit sich brachte. Neben Wissensvermittlung im Seminargebäude wurden auch die umliegenden Außenanlagen regelmäßig zu Gruppenarbeiten an der frischen Luft genutzt, man ließ die Abende in der Sauna in der Unterkunft oder am See ausklingen und konnte insgesamt viele Sonnenuntergänge auf dem schönen Gelände genießen.
Worum ging es inhaltlich?
Das BIP im August beschäftigte sich mit „Asset-based community development“, setzte sich also mit dem nachhaltigen Aufbau, der Entwicklung und Pflege von Communities auseinander. Die Intensive Week bestand zum Großteil aus Gruppenarbeiten, sowie kurzen Inputs der Dozierenden. Inhaltlich wurde mit Biographiearbeit begonnen, die eigene Biografie reflektiert und über die bisherigen individuellen Lebenserfahrungen und -einschnitte, sowie die eigene Communityzugehörigkeit nachgedacht. In zahlreichen Gruppenarbeiten wurden die eigenen Erfahrungen mit Theorie und Praxisreflexion zu Community Development und den Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Communities verknüpft. Anhand von Fallbeispielen wurden Methoden ausprobiert und verschiedene Herangehensweisen besprochen. Insbesondere durch den Input der Studierenden, die sich im Hinblick auf Alter, Nationalität sowie Lebens- und Praxiserfahrung unterschieden, konnten verschiedene Ansätze diskutiert, Methoden erlernt und neue Impulse gewonnen werden. „Das BIP war ganz anders als andere Lehrveranstaltungen. Die Dynamik in der Gruppe war sehr positiv, alle waren interessiert und haben sich über den Austausch gefreut. Auch von Seiten der Profs gab es großes Interesse an allem, was die Studierenden zu sagen hatten. Den Austausch auf Augenhöhe und gemeinsam an einer Aufgabe zu arbeiten, fand ich eine besondere Erfahrung“, erzählt Teilnehmerin Johanna.
Intensive, gemeinsame Zeiten
Auch dieses BIP war eine intensive Zeit für die Studierenden. „Wenn ich es mit drei Worten beschreiben müsste, würde ich sagen: intensiv, interaktiv und interessant“, so Johanna. Der gesamte Wochenplan der Intensivwoche in Finnland wurde von der Diak organisiert und umgesetzt. Die geplanten Aktivitäten waren eng getaktet, sodass von Ankunft am Montag bis zur Abreise am Samstag durchgehendes Programm angesagt war. Die Aktivitäten beinhalteten allerdings nicht nur Wissensvermittlung und Gruppenarbeit, sondern auch Exkursionen nach Helsinki und zu einer lokalen Organisation. So konnten die Teilnehmenden des BIP intensive Einblicke in praktische Gemeinwesenarbeit vor Ort erhalten. Die Abende wurden gemeinsam verbracht beispielsweise mit Baden im Tuusulanjärvi See, an dem der Campus in Järvenpää liegt, oder Saunaabenden. Am Samstag, den 13.08.2022 machte sich die Gruppe dann wieder auf den Rückweg und verbrachte eine weitere Nacht auf der Fähre zurück nach Deutschland, ehe alle am 15.08.2022 wieder in Würzburg ankamen. Während die Anreise eine gute Möglichkeit zum Kennenlernen darstellte, konnte die Rückreise genutzt werden, gedanklich Abschied von der intensiven Woche zu nehmen und die Erlebnisse zu verarbeiten. Die An- und Abreise wurden somit integraler Teil der intensiven Erfahrung des BIP.
Positives Fazit und klare Empfehlung
Teilnehmerin Johanna zeigte sich begeistert von Finnland, dem Campus und der Erfahrung des BIPs an sich, das sie sehr empfehlenswert fand: „Die Intensive Week war zwar auch anstrengend aufgrund des straffen Programms, aber durch die intensiven und spannenden Erfahrungen sehr bereichernd. Es war sehr besonders, mit einer Gruppe meiner Uni auf einem anderen Campus zu lernen, viele neue Leute kennenzulernen und gemeinsam diese Zeit zu erleben. Ich würde es jederzeit wieder machen!“
Auch in den kommenden Semestern werden an der FHWS weitere solcher BIPs angeboten. Dies ist eine wunderbare Möglichkeit für all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, ein Auslandssemester zu machen oder gern etwas internationale Studienerfahrung sammeln würden, ohne gleich ein ganzes Semester in einem anderen Land zu verbringen. Durch die mit Erasmus-Geldern geförderte Kurzzeitmobilität können Lehre und Reise miteinander vereint werden, ohne dass für die teilnehmenden Studierenden große Kosten anfallen.