Internationale Studentin und internationaler Student im Studiengang Robotik

Bericht Dezember - Bohdan Chepkunov

10.12.2017 | Erfahrungsberichte Bohdan Chepkunov

Hey! Ich bin es wieder. So erzähle ich erneut über das Leben eines internationalen Studenten. Im Dezember bin ich mal nirgendwo hin gereist. Somit werde ich heute eher von meinem ersten Job erzählen, welche Erwartungen ich habe und vor allem ob es schwer ist einen Job zu bekommen, wenn man kein Deutscher ist.

Eines vor ab: Wenn man nicht in Deutschland wohnt und nur zum Studieren hier ist, ist eine lange Reise durch sämtliche staatliche Institutionen mit langen Warteschlangen und Papierbergen NICHT notwendig. Denn grundsätzlich braucht man in Deutschland nur ein Dokument: Die persönliche Steuernummer, die sogenannte "Steuer-ID". Und das Schönste ist, dass man diese in nur fünf Minuten im örtlichen Rathaus bekommt. Und mit dieser eigenen „Steuer-ID“ gilt man so dann als gesetzlicher Steuerzahler und ist damit dazu berechtigt arbeiten zu können, wo auch immer man will.

Schön und gut, doch nun muss man erst einmal einen Job finden. Die Frage ist nur "wo und wie?". Das ist einfach! In Deutschland ist es normal, während des Studiums nebenbei zu arbeiten. So kann man zunächst seinen Studienberater oder einen Tutor fragen, ob es derzeit freie Studentenjobs am Campus selbst gäbe. Als Hilfskraft an der Uni hat man u.a. die Aufgabe Professoren mit deren Papierkram zu helfen. Sollte es keine freie Stellen am Campus geben, dann heißt es: rein in die Stadt und Augen auf. Oftmals finden sich an den Türen von Cafés oder Bäckereien Stellensuchanzeigen für einen Nebenjob. Viele Arbeitgeber bevorzugen es Studenten anzustellen. Denn normalerweise arbeiten alle Studenten für ein Gehalt in Höhe von 450 Euro. Somit sind die Kosten für einen Studenten niedriger als das Gehalt welches ein erwachsener ausgebildeter Mitarbeiter erhalten würde. Und ja, grundlegende Sprachkenntnisse sind notwendig. Schließlich muss man in der Lage sein ein Gespräch zu führen und verstehen können was sein Arbeitgeber fordert. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das  B1-Niveau ausreicht, um einen Job zu bekommen.

Sollten die ersten zwei Tipps gescheitert sein, gäbe es noch Tipp 3: Suche auf der eBay Seite nach einem Job. Hunderte von Menschen posten dort täglich ihre Werbung. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit findet man spätestens dort einen Arbeitsplatz, der den eigenen Wüschen, Rhythmen und Studienzeiten entspricht. Wenn man will kann man dort sogar seine eigene Stellensuchanzeige veröffentlichen! Viele Studenten sind besorgt, dass es in Deutschland schwer ist, einen Job zu finden, aber ich stimme dem definitiv nicht zu. Wenn man einen Job wirklich will, findet man auch einen. Alles was man braucht ist einen Wunsch und etwas Geduld.

Nun zu mir. Zwei Monate nach meiner Ankunft in Schweinfurt habe ich begonnen zu arbeiten. In meinem ersten Job habe ich nachts Supermärkte gereinigt. Es war eine großartige Gelegenheit, Geld zu verdienen, ohne mein Studium zu beeinträchtigen. Natürlich war es eine harte Arbeit, aber Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass auch oftmals je nach Saison in bestimmten Bereichen erhöhter Arbeitsbedarf besteht. So machte ich mich auf die Suche nach einen Job in der Weihnachtszeit.  Ich war richtig überrascht. Überall wurden Arbeiter für den Weihnachtsmarkt gesucht! Und so wurde ich im nu` zum Waffelbäcker. Die Arbeit war sehr interessant und lehrreich. Da ich mit Deutschen arbeiten sowie auch mit Kunden sprechen musste, verbesserten sich meine Sprachkenntnisse unglaublich.

Alles in allem würde ich sagen, dass die Suche nach einem Job in Deutschland die letzte Sache sein sollte, über die sich ein Student Sorgen machen muss. Denn ein Job ist sehr leicht zu finden und noch viel einfacher ist es, ihn zu wechseln.