Bericht Januar - Bohdan Chepkunov
Hallo zusammen!
Das letzte Mal ging es darum, wie man einen Job in Deutschland findet und wie schwer es ist, ihn dem Studienplan zuzuordnen. So musste ich leider am Ende der Weihnachtsferien meine Arbeit auf Eis legen, da die Prüfungen immer näher rückten. Es gab so viel zu tun. All das Lernmaterial, welches man während des Semesters nicht geschafft hatte nachzuarbeiten, häufte sich auf einen Schlag an. Kurz gesagt, dieser Monat versprach tödlich zu sein. Ich fand, dass die Prüfungsvorbereitung in Deutschland im Vergleich zu der in der Ukraine kaum einen Unterschied macht: zu Hause zu sitzen und versuchen sich rund um die Uhr Skripte und Vorlesungsnotizen einzuprägen. Dabei verfolgt man das Ziel, wenigstens etwas von dem von Professoren gegebenen Material zu verstehen. Doch wenn der ganze Text vor dir lieg und deine Augen schwer werden, entsteht aus all den Buchstaben eine unscharfe zufällige Menge von Symbolen.
Aber eines Tages riefen mich meine Freunde an, um gemeinsam in einer Bibliothek zu lernen. Nun, ich hätte nie gedacht, dass es dort so schön sein kann. Es gibt einige spezielle Konferenzräume für bis zu fünf Personen mit Schreibtischlampen, Steckdosen, und was am wichtigsten ist, riesige Flipcharts. Darüber hinaus erwiesen sich diese Räume als gut schallisoliert, so dass man problemlos alle Probleme und Aufgaben mit Freunden diskutieren konnte, ohne Angst haben zu müssen, andere Schüler zu stören.
Viele würden wahrscheinlich sagen: "Warum sollten wir in die Bibliothek gehen, wenn wir einfach zu Hause bleiben oder uns mit Freunden in der Haupthalle der Universität treffen können?" Offensichtlich ist es kein Geheimnis, dass die Vorbereitung auf die Prüfungen eine harte Arbeit ist , aber wenn man es zu Hause macht, lenkt einem immer etwas ab: eine neue Episode der Lieblingsfernsehsendung oder Freunde, die anrufen, um ein paar Computerspiele zu spielen. Von Zeit zu Zeit putzt man einfach seine Wohnung, geht herum und sucht nach etwas zu essen etc. Kurz gesagt, man tut alles, um nicht wieder zu lernen. Und hier kommt ein Vorteil der Bibliothek: Wenn man dort sitzt, kann einen nichts ablenken, deshalb ist es viel einfacher, sich auf das Lernen für das Studium zu konzentrieren.