Blogeintrag 3: Willkommen an der Riseba!
Das Auslandssemester besteht natürlich nicht nur aus durchzechten Nächten, Reisen und Kaffeetrinken (wenn auch zum Großteil), sondern auch dem klassischen Uni-Alltag. Denn wie meine Mutter zu sagen pflegt: „Ist ja ein Auslandssemester und kein Sabbatical!“ Damit herzlich willkommen zur digitalen Postkarte aus Riga Nr. 3!
Obwohl mir nur noch eine Handvoll Creditpoints bis zu meinem Bachelorabschluss fehlen, habe ich mich eifrig für Kurse mit 30 CP eingeschrieben, da alle angebotenen Kurse sehr spannend klangen. Wer bis hierher gekommen ist aber schon wieder vergessen hat, was ich hier überhaupt mache: ich studiere hier in Riga an der Riseba Audiovisuelle Medien im Master. Meine Module für dieses Semester lauten Audio Culture, Visual Culture und Conceptual Thinking. In jedem Modul habe ich zwischen drei und fünf Dozierende, die uns ihre jeweiligen Ansätze, Methoden und Programme in verschiedenen Medienfeldern beibringen. Dabei reichen die Inhalte von 360°-Scanning, Artificial Intelligence bis hin zu Sound Art Production.
Generell lässt sich sagen, dass die Inhalte meines Studiums an der Riseba deutlich künstlerischer sind als zuhause an der THWS. Medienmanagement ist nach meiner Erfahrung eher anwendungsorientiert und legt großen Fokus auf etablierte Arbeitsbereiche, während der Studiengang an der Riseba im Vergleich dazu deutlich kreativer und ohne konkrete Anwendung in einem bestimmten Beruf ist. Das hat natürlich auch sein für und wider, denn während die eigene Kreativität gefördert wird, kann es auch manchmal etwas überfordernd und wild sein, wenn man sich mit einem Scanner auf die Fassade eines Leuchtturms projiziert. Wie das am Ende aussah, lasse ich an der Stelle eurer eigenen Kreativität überlassen.
Auch anders als in Deutschland ist, dass die Kurse hier sehr klein sind. Nachdem ich im Bachelor etwa 60 Kommiliton*innen gewohnt war, hat es mich etwas überrascht hier nur etwa 15 zu haben, wovon wiederum drei Erasmus-Studierende sind. Die Philosophie ist hier eher eine sehr direkte Betreuung durch die Dozierenden, die auch eher eine Mentoring-Position einnehmen. Die Kommunikation zwischen den Dozierenden und Studierenden – die übrigens komplett auf englisch stattfindet, auch für die Lett*innen – ist demensprechend locker und direkt, was mir sehr gut gefällt, da das zu einer entspannten Lernatmosphäre beiträgt.
Eine weitere Besonderheit des Studiengangs ist zudem, dass es ein Partnerprogramm mit einer weiteren Universität an der Westküste Lettlands, in Liepāja ist. Dafür fahren wir etwa einmal im Monat dort hin, um uns Vorträge von Gastdozierenden, bisher tatsächlich alles Deutsche, anzuhören. Liepāja ist eine mit etwa 60.000 Einwohnenden eher kleinere Hafenstadt, die mit einem größeren Industriehafen in der Mitte der Stadt ein wenig an Schweinfurt erinnert.
So viel dazu, ich widme mich jetzt wieder dem Kaffeetrinken. Zugegebenermaßen muss ich währenddessen auch noch eine Abgabe vorbereiten, aber mit Kaffee läuft das alles ganz entspannt.
Nächstes Mal geht’s auch wieder mit mehr Freizeit-Themen weiter, versprochen. Čau!
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