Blogeintrag 6 - Winterwonderland Lappland
Diese Woche stand ein lang ersehnter Trip an, denn schon zu Beginn unseres Auslandssemester konnten wir mit ESN einen Ausflug ins Lappland buchen. Da musste ich nicht lange überlegen, denn Lappland ist für mich eigentlich das, unter was man sich Finnland im Winter vorstellt. Da ESN den Trip in dem Umfang nicht selber organisieren kann, übernimmt das eine Reiseorganisation namens timetravels, was das Ganze etwas flexibler gemacht hat, denn so konnte jeder seine Aktivitäten frei hinzubuchen. Ich habe mir eine Husky-Safari, Ice-Swimming im Arctic Ocean in Norwegen und einen Snowshoe-Walk hinzugebucht womit ich für jeden Tag einen Programmpunkt hatte. Insgesamt hatten wir drei volle Tage in Levi. Los ging es mit dem Bus ab unserer Saimaa Universität und dann hieß es 20 Stunden Fahrt und ca. 900 km mit Zwischenstopps beim Rovaniemi Zoo und beim Weihnachtsmann. Als wir dann nach gefühlt tagelanger Fahrt endlich in Levi ankamen, durften wir unsere Cottages beziehen, bei denen man sich auch schon vorab raussuchen konnte mit wem man in einem wohnen möchte. Die Cottages waren komplett aus Holz und gaben einem sofort das Gefühl in einer warmen Schneehütte gelandet zu sein wie man es eher vom Skifahren kennt. Da wir leider alle von der Fahrt ziemlich fertig waren haben wir am ersten Abend nichts mehr unternommen und nur noch unser Cottage eingerichtet und gemeinsam gekocht.
Dafür ging es am nächsten morgen früh los zur Husky-Safari (mit Sicherheit eines der Erlebnisse, welches ziemlich weit oben auf meiner „To-Do-Liste“ stand). Als wir angekommen sind, wurden wir von ca. 80 Huskys mit lautem Gebell begrüßt und mit warmen Tee empfangen. Hier gehen die Temperaturen mittlerweile bis -20 Grad. Nach einer schnellen Erklärung wie man den Schlitten richtig lenkt und bremst ging es auch schon los durch die schönen Wälder des Lapplands. Leider hält man es auf dem Schlitten nicht länger als 15 - 20 min. aus und als wir ankamen waren sogar meine Wimpern und Augenbrauen gefroren. Trotzdem war dies garantiert eine der besten Erfahrungen überhaupt. Nach unserer Fahrt durften wir noch die Welpen streicheln und „zur Belohnung“ die Schlittenhunde knuddeln.
An Tag Zwei klingelten unsere Wecker um 5:00 Uhr morgens, da unser Bus nach Skibotn (Norwegen) um 6:00 Uhr los fuhr. Auf unserer Fahrt noch weiter in Richtung Norden hatten wir zwischenzeitig -28 Grad. Ich war noch nie zuvor in solch einer kalten Umgebung und konnte es mir auch nicht wirklich vorstellen was es bedeutet, aber es war einfach nur EISIG kalt. Als wir ankamen ging alles ziemlich schnell – umziehen und ohne viel nachzudenken rein in den Arctic Ocean der +3 Grad hatte. Nach ungefähr 20 Sekunden habe ich weder meine Beine, noch meine Arme mehr gespürt und bin mit pochenden/stechenden Schmerzen zurück in die Sauna gerannt. Unbeschreiblich was solche Temperaturen auslösen. Anschließend haben wir noch eine traditionelle Fischsuppe gegessen die nach diesem kalten Erlebnis wirklich gut tat.
Schnell stand Tag drei an, an dem unser Snowshoe-Walk geplant war. Dieser ging erst nachmittags in der Dämmerung los und so hatten wir tagsüber Zeit um ein bisschen Levi anzuschauen. Für den Snowshoe-Walk haben wir Schuhe von timetravels geliehen bekommen, die man sich einfach nur unter seine Schuhe spannen musste. Nicht zu vergessen Skistöcke, denn ca. die Hälfte der Strecke war reiner Tiefschnee in dem man mehr oder weniger versunken ist. Anfangs dachte ich der Walk wird einfach werden, da ich Ski fahren kann und es mir im flachen Schnee nicht schwer vorkam, aber da hatte ich mich getäuscht - Bereits beim ersten Tiefschnee sind wir versunken und in den Schnee gefallen. Mit der Zeit wurde es super anstrengend aber hat gleichzeitig wirklich Spaß gemacht und war witzig. Am schönsten am ganzen Walk fand ich allerdings dass wir durch komplett „unberührte Stellen“ gelaufen sind und einfach mitten in einem wunderschönen Winterwonderland gelandet sind.
Sonntags kamen wir wieder rechtzeitig in Lappeenranta an um Montags wieder in die Uni zu können. Die Woche in der wir im Lappland waren, hätten wir eigentlich auch Vorlesungen gehabt, aber da ESN eine Studentenorganisation von unserer Uni ist, sind eigentlich alle Profs einverstanden wenn man ihnen rechtzeitig Bescheid gibt und ein paar Extra-Assignments macht.
Dies war bisher der schönste Trip und einer der schönsten Orte die ich gesehen habe. Das einzig Traurige war, dass wir keine Nordlichter gesehen haben, die man für gewöhnlich mit etwas Glück in Levi sehen kann.
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