Reisende Studentin am Flughafen

Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta, Finnland

Blogeintrag 8 - Time to say Goodbye

10.01.2018 | Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta

Wow, da ist das Auslandssemester einfach schon vorbei. Ich glaube das habe ich wirklich erst an dem Punkt realisiert als mir die ersten Mitstudenten und Freunde Tschüss gesagt haben die vor mir gegangen sind. Ich weiß nicht so recht wo ich in diesem Eintrag anfangen soll, denn klar stand der Endzeitpunkt immer fest und trotzdem hat es mich letztendlich total überrumpelt. Mit dem spontanen Trip nach Russland war die Zeit für die Prüfungen und die letzten Vorlesung komplett getaktet, da mein Rückflug auch schon stand, blieb nicht mehr viel Zeit um mein Zimmer auszuräumen und die ganzen organisatorischen Dinge wie die Schlüssel von der Wohnung und von der Uni abzugeben zu erledigen. Nicht zu vergessen, dass man keine Abschiedsparty verpassen möchte, da man die meisten Leute wahrscheinlich nicht mehr oder erst in einer gewissen Zeit wieder sehen wird. Aber darüber möchte ich gar nicht so viel nachdenken weil ich hier so viele tolle Menschen kennengelernt habe, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, mit denen ich gereist bin und den Unistress durchstanden habe – das schweißt schon zusammen. Ich möchte es eher aus der Sicht sehen, wie dankbar ich dafür bin. Ich weiß noch wie mich anfangs alle gefragt haben „Finnland?!“ - So nach dem Motto hättest du dir da kein anderes Land raussuchen können (wie z.B. Spanien, Italien, Thailand...). An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich meine Entscheidung keineswegs bereue, im Gegenteil, ich bin froh Finnland ausgewählt und bekommen zu haben. Ich habe so viel gesehen und erlebt, die umliegenden Orte bereist und Finnland selbst soweit es mir möglich war und es ist definitiv ein Land, das mich absolut begeistert hat und zu mir passte.

Ich bin in der Saimaa University in einer Uni gelandet für die ihre Studenten, egal ob einheimische Studenten oder Austauschstudenten, an erster Stelle stehen und in der ich mich immer Willkommen und sehr gut betreut gefühlt habe (sei es in den einzelnen Kursen oder allgemein). Und auch wenn Lappeenranta an sich eher ein ruhigerer Ort ist und vielleicht keine Studentenstadt wie Würzburg ist, muss ich sagen, dass ich dort wohl mein bestes Semester verbracht habe und mich in den vier Monaten so gut eingelebt habe, dass ich mir auch hätte vorstellen können länger dort zu bleiben. Man denkt immer ein Semester ist ein halbes Jahr und geht irgendwie immer von sechs Monaten aus, aber ich war hier nun vier Monate und es kam mir mehr vor als wären es Zwei gewesen.

Auch wenn es Tage gab an denen ich mich gefragt habe was ich bei den Temperaturen noch anziehen könnte oder wieso es schon um kurz nach 15 Uhr dunkel ist, oder wieso es mal wieder regnet - gab es auch wieder die Tage die das mehr als ausgeglichen haben und an denen ich den Sonnenuntergang am See beobachten durfte, eine Husky-Schlittenfahrt im Lappland erleben durfte, die Aussicht über den Repovesi-Nationalpark in strahlender Sonne betrachten durfte oder einfach nur das tägliche, sehr gute Essen in der Mensa genießen durfte. Ich könnte hier noch so viele Erlebnisse aufzählen, denn davon gab es in den vier Monaten unglaublich viele. Man macht es vielleicht unbewusst, aber man nutzt hier seine Zeit definitiv anders als zu Hause. Man versucht mehr mitzunehmen, mehr zu erleben und nichts zu verpassen was einem das Auslandssemester zu bieten hat und ich nehme all diese Dinge und Momente mit nach Hause und einige davon werden mir wahrscheinlich ewig präsent bleiben.

In diesen letzten Eintrag könnte ich gerade so viele Dinge reinpacken die mir noch einfallen, aber dann würde er wahrscheinlich zu lange werden. Deswegen bleibt mir an dieser Stelle nur KIITOS! zu sagen – das finnische Danke. Danke an eine super Partneruni, meine eigene FH und an alle damit verbundenen Beteiligten die den Austausch ermöglicht haben und auch in Zukunft vielen weiteren Studenten ermöglichen werden, Danke an die vielen Menschen die ich auf meiner Reise kennenlernen durfte und die mein Auslandssemester einzigartig gemacht haben und Danke an alle die mich bei dieser Entscheidung von Anfang an unterstützt haben. Dieses halbe Jahr war keineswegs selbstverständlich für mich und hat mich in vielen Dingen weitergebracht. Jeder weiß, dass man ein Auslandssemester nicht nur macht um den Stoff an der Partneruni zu lernen, sondern um all das drum rum mitzunehmen und auch viel über sich selber zu lernen. Ich glaube wenn mich heute jemand fragen würde was mir mein Auslandssemester gebracht hat wüsste ich gar nicht wo ich anfangen soll und ich denke das sagt genug. Ich kann wirklich nur jedem der das hier gerade vielleicht liest, da er sich überlegt ein Auslandssemester zu machen, empfehlen es zu machen. Natürlich gibt es auch im Ausland die Schwierigkeiten oder Pflichten die man zu Hause auch hätte und natürlich ist es kein 4-Monats-Urlaub wie es sich manche vielleicht vorstellen – dennoch gibt es einem so viel und ist eine positive Erfahrung an die man noch wenn man älter ist zurück denken wird.

Da mein Semester in Würzburg erst wieder im März beginnt, dachte ich mir ich nutze die restliche Zeit zum Reisen. Für mich geht es jetzt noch nach Stockholm, Oslo, Kopenhagen und Amsterdam – alles Städte die ich noch nie gesehen habe und bei dieser Gelegenheit in Angriff nehmen möchte.

Nach dieser aufregenden Zeit geht es dann wieder zurück nach Würzburg, worauf ich mich natürlich auch schon wieder total freue! Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit war dies aber nicht mein letzter Besuch in Finnland, denn da ich die Nordlichter nicht sehen konnte, wird es eines Tages bestimmt zurück in dieses wundervolle Land gehen 


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