Blogeintrag 1: Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
…zu viel, definitiv zu viel! Hi, ich bin Jana, 22 Jahre alt und am Strugglen, wie ich meinen Hausrat für ein halbes Jahr in zwei Koffern unterkriegen soll. Aber nun ja, das ist dann wohl die erste Herausforderung, der man sich stellen muss und zusätzlich ein Indikator dafür, ob ein Erasmus Semester was für euch ist oder nicht. Ihr könnt euch ja selber mal die Frage stellen, ob ihr euer Leben für ein halbes Jahr in 1-2 Koffern unterbringen würdet. Und? – Schwierig oder, ich weiß. Mein Auslandssemester führt mich in die wunderschöne Studentenstadt Leuven (Wie man das ausspricht? Ganz einfach: 1 Löwe, 2 Leuven) in Belgien. Außer typisch belgischen Waffeln, Bier und Pommes und den drei Amtssprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch, weiß ich noch nicht viel über die belgische Stadt, die ca. 30 km östlich von Brüssel liegt. Das wird sich aber ganz bald ändern und damit zurück zum Kofferpacken!
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
…die wichtigsten Sachen, die dabei sein müssen. Beginnen wir mit dem Must-have-Dreieck: Handy, Handyladekabel und Handytarif fürs Ausland – Willkommen im Zeitalter der Digital Natives. Dazu kommt auf alle Fälle eure Bankkarte, aber vergesst trotzdem nicht zusätzlich Bargeld mitzunehmen. Auch wenn man mittlerweile fast überall mit Karte zahlen kann, solltet ihr für Ausnahmen vorbereitet sein. Als Allrounder und treuer Multifunktionsbegleiter darf euer Laptop nicht fehlen. Damit könnt ihr euch nicht nur die neuste Netflixserie reinziehen, sondern auch die Zusammenfassungen für das große Staffelfinale aka Prüfungsphase. Und wenn Oma und Opa fragen, ob du auch alle Papiere dabeihast, dann antwortest du selbstsicher, um den Anschein zu erwecken ein Organisationstalent zu sein: „Klar, mein Auslandskrankenversicherungsnachweis, die Erasmus-Outgoing Checkliste und eine Liste mit den Kontaktdaten meiner Ansprechpersonen“ und lässt dabei das Ende deines Satzes „alles hier drauf“ einfach weg, während du gedanklich mit dem Handy in deiner Hand wackelst.
„Habe Hoffnung aber niemals Erwartungen, dann erlebst du Wunder aber niemals Enttäuschungen.“
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
…eine Achterbahn der Gefühle (glaub mir, die passt wirklich immer noch in den Koffer). Ich packe also nicht nur Vorfreude, sondern auch ein bisschen Sehnsucht in meinen Koffer. Denn obwohl ich schon richtig auf den Auslandsaufenthalt hinfieber, verlässt man seine Familie, seine Freunde und die liebgewonnene Studi-Stadt doch immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge – aber das ist völlig normal so und in Ordnung. Dementsprechend geht es auch weiter mit den zwiespältigen Gefühlen. Während du vor Neugierde und Aufregung fast platzt, gehen in dir immer wieder auch Zweifel ihre Wege. Aber lass mir dir zu Beginn deiner Reise eins mit auf den Weg geben. Du hast es beim Aufklappen des Koffers vielleicht übersehen, aber wenn du bereits an diesem Punkt angelangt bist, dann waren da schon ein paar Attribute in deinem Koffer, bevor du überhaupt angefangen hast zu packen. Mut, Organisationstalent und Selbstmanagement! Um auf deiner Reise alles an Board zu haben, was du gebrauchen kannst, solltest du dem noch Motivation, Weltoffenheit und Kontaktfreudigkeit beifügen. Klar, Englischkenntnisse brauchst du zwar auch noch, aber hier kommt es nicht darauf an wie gut du sprichst, sondern dass du sprichst. Traue dich also mit der Sprache all-in zu gehen. Als ich zudem eine Freundin fragte, die ebenfalls gerade ihre Erasmus-Koffer packte, antwortete diese nur trocken: Niedrige Ansprüche. Erst musste ich lachen, das kam unerwartet. Aber wo sie recht hat, hat sie vielleicht auch ein bisschen recht. Nicht umsonst gibt es Sprichwörter wie: „Habe Hoffnung aber niemals Erwartungen, dann erlebst du Wunder aber niemals Enttäuschungen.“ Na dann auf all die Wunder, die ohne Erwartungen gehabt zu haben, diese dennoch übertreffen werden.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit…
…Kleine „Gadgets“ mit denen ich noch ein paar Lücken und Ritzen im Koffer ausfüllen kann. Andere würden vielleicht sagen: Nice-to-haves fürs Handgepäck. Nehmt euch etwas Persönliches mit, dass euch viel bedeutet oder an dem ihr Freude habt. Am besten eigenen sich dafür Bilder von family & friends. Es ist schön, wenn ihr weit weg von zu Hause trotzdem ein Stück davon im Gepäck habt. Was wirklich in jedes Handgepäck passt und für viel Spaß sorgt ist eine Einwegkamera. Damit könnt ihr die Stadt erkunden und Fotos mit euren ersten Bekanntschaften knipsen, die sich dann schon bald zu den Fotos von euren Liebsten gesellen werden. Außerdem ist es nie ein Fehler ein Reisetagebuch einzupacken. Ja… das gilt auch für alle Schreibmuffel da draußen. Mit einem Journal könnt ihr nicht nur den Tag Revue passieren lassen und habt später die Möglichkeit auf die spannende Zeit zurückzublicken, nein, es hilft euch auch dabei einfach mal alles aus eurem Kopf rauszuschreiben, um eure Gefühlswelt wieder in den Griff zu bekommen. Zu guter Letzt gibt es meine persönliche Empfehlung sich die App 1 Second Every Day runterzuladen (nun folgt unbezahlte Werbung). Mit der App könnt ihr jeden Tag eine Sekunde aufnehmen, welche dann von der App automatisch zu einem Video zusammengeschnitten werden. Somit könnt ihr nach eurem Erasmus Semester all euren Freundinnen und Freunden euer Auslandsjahr in 3 Minuten in a Nutshell präsentieren. Wie cool ist das denn bitte?!
Dann heißt es nun wohl nächste Haltestelle: Neuer Lebensabschnitt! In diesem Sinne bis bald, à bientôt und tot snel!
P.S.: Denkt dran in euerem Koffer ein bisschen Platz für all die neuen Erfahrungen zu lassen, die ihr machen werdet. Die müssen ja schließlich alle wieder mit euch nach Hause kommen.
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