Nachdem ich nun schon vier Monate hier in Belgien verbracht habe und nicht nur Marketing, sondern auch die Menschen und Kultur vor Ort studiert habe, ist es Zeit für ein erstes Résumé. Mit dem heutigen Blogbeitrag startet eine dreiteilige Reihe, in der ich euch Belgien und Löwen von A bis Z einmal im Schnelldurchlauf vorstelle. Ich teile so zusagen das kleine 1x1 mit euch und vielleicht ist ja der ein oder andere heiße Tipp dabei.

Was hat Belgien und ganz speziell Löwen zu bieten, worauf müsst ihr achten, wo sind die Unterschiede zu Deutschland und was gehört unbedingt auf die Bucket List.

Ausgaben

Tja da müssen wir wohl direkt mit dem wunden Punkt starten, aber sehen wir es positiv, dann ist es schon mal abgehakt. Im Vergleich zu Deutschland herrschen in Belgien höhere Lebenshaltungskosten. Das merkt man vor allem bei der Miete, Lebensmitteln und Restaurants. Da alle Zielländer des Erasmus+ Programms allerdings in Niveau-Gruppen eingeteilt sind, werdet ihr verhältnismäßig zu den Lebenshaltungskosten finanziell unterstützt. Trotzdem, wenn man auf der Speisekarte Pizzen für 20€ sieht, fällt einem schon mal die Kinnlade runter, was nicht heißt, dass man in Löwen für unter 20€ keine Pizza findet. Wenn ihr die Augen offenhaltet, findet ihr auch genug Restaurants im niedrigeren Preisdrittel und müsst dabei nicht auf leckeres Essen verzichten.

Baguettes

Baguettes sind hier einfach der Renner. Zum ersten Mal so richtig aufgefallen ist mir das in der Mensa. Dort gibt es neben den warmen Hauptgerichten eine Art Sandwich Bar, an welcher man sich sein Baguette individuell belegen lassen kann. Wenn man die Warteschlange in der Mittagspause sieht, könnte man fast meinen die Baguettes sind umsonst oder die warmen Hauptgerichte ungenießbar. Aus Erfahrung kann ich aber sagen: Beides ist nicht der Fall. Wir kommen also zum Entschluss, dass die Baguettes schlichtweg die Marktführer sind. Auch in der Stadt findet man an allen Ecken Sandwich Bars. Meine Sandwich Bar des Vertrauens: Lunchroom De Pandora. Der absolute Klassiker in Belgien: Kip-Curry Baguette (Kip = Hühnchen)

Cantus

Ein Cantus ist ein traditionelles Event hier in Löwen. Im Wesentlichen wird dort zusammen gesungen, während der Alkohol fließt. Wann man zum Glas greifen muss, wird von den unterschiedlichsten Regeln bestimmt. Es wird gemunkelt beim belgischen Cantus sei man sogar um einiges strenger als beim Cantus für die Internationals, der vom ESN organisiert wird. Beim internationalen Cantus folgt die Liedauswahl oft nach bestimmten Musikgruppen, weshalb es zum Beispiel einen Queen-Cantus gibt. Bei der belgischen Variante werden traditionelle, flämische Lieder gesungen… darunter manchmal auch deutsche.

Donatuspark

Der Sint-Donatuspark liegt im Herzen der Stadt und ist im Sommer immer einen Besuch wert! Picknick, sonnen, Spikeball und Bierchen… nicht umsonst hat der Park von mir den Namen belgische Mainwiesen bekommen ;-)

Einwohner

Löwen ist eine Studierendenstadt. Dass das mehr als wahr ist verdeutlicht die Relation zwischen der Einwohnerzahl und den Studierenden in Löwen. Ca. 102.000 Einwohner treffen auf um die 50.000 bis 60.000 eingeschriebenen Studierenden an der Universität Löwen. Recht schnell wird deutlich – die Stadt geht und steht mit den Studis.

Fahrradkultur

Was man klischeehaft aus der BeNeLux-Region schon kennt, kann ich nur unterschreiben. Auch in Löwen ist man überall umgeben von den Drahteseln. Nehmt euch in Acht vor schnittig um die Ecke zischenden Rennradfahrenden und kommt ja nicht auf die naive Idee auch nur eins der vielen Fahrräder hält bei einem Zebrastreifen an, um euch über die Straße zu lassen. Wenn ihr selbst auf dem Fahrrad unterwegs seid, solltet ihr euch aber am allermeisten in Acht nehmen – Regeln und Gesetze in Bezug aufs Fahrradfahren werden hier sehr ernst genommen. Parkverbot gibt es auch für Fahrräder... leider ist das nicht wirklich gut ausgeschildert. Überseht ihr also ein Schild, kann es gut und gerne passieren, dass euer Fahrrad von der Polizei eingesackt wird und ihr fett dafür löhnen müsst. 10€, um das gute Ding wieder im Besitz zu haben und wenn’s blöd läuft müsst ihr noch eine Strafgebühr and die Stadt zahlen. Achtung! Festhalten! 60€! Ich würde mal behaupten da blutet nicht nur bei Studis der Geldbeutel. Warum ich über die Parkverbot-Thematik so gut Bescheid weiß, lassen wir mal so stehen.

Grasshopper Shot

Freunde des exotischen Genusses müssen auf dem Oude Markt definitiv in die Bar De Giraf einkehren, um die verrücktesten Shots auszuprobieren. Hinter der Bar erwartet euch eine Shot-Karte, die sich nicht nur über die komplette Wand, sondern bis über die Decke erstreckt. Darunter Insekten-Shots! Zur Auswahl stehen Grashüpfer und Wurm. Was soll ich sagen, es stand auf einer der ESN Bucket Lists, es musste abgehakt werden, es musste etwas Verrücktes passieren – meine Wahl fiel auf Grashüpfer…

Het Depot

Im 24h Löwen Blogpost schon groß angekündigt, aber immer nochmal eine weitere Empfehlung wert. Das Het Depot als Konzert- und Veranstaltungshaus hat mit seinem Programm genug Potenzial, um euren Aufenthalt noch unvergesslicher zu machen. Checkt immer wieder die anstehenden Veranstaltungen aus. Konzerte von coolen Artists und kostenloser Eintritt für Newcomer Performances warten auf euch!

Im nächsten Beitrag geht es dann direkt mit dem „I“ weiter. In diesem Sinne bleibt gespannt und… …Tschöwen aus Löwen