Universität Krakau, Polen

… nach Riga, Lettland. Eine Stadt, ein Land und eine ganze Region, von der ich eigentlich kaum etwas wusste. Gerade das war es aber, was es für mich so spannend gemacht hat und in der Länderauswahl der ausschlaggebende Punkt war. In der Vorbereitung auf mein Auslandssemester ist mir aber schnell klargeworden, dass ich mit der Entscheidung ins Baltikum zu gehen – abgesehen von meinem Kommilitonen und guten Freund, der die gleiche Wahl getroffen hat – die Einzige war. Die meisten haben auf ihre Packliste vermutlich leichte Sommerkleidung geschrieben, um den südeuropäischen Spätsommer zu genießen, während auf meiner Liste dicke Wollsocken, Winterjacke und Handschuhe standen.

22. August 2023: Es ist noch etwa eine Woche bis es für mich nicht mehr „Hallo, Tschüss und Danke“, sondern „Sveiki, Čau und Paldies“ heißt. In den vielen Reiseführern, die ich aus meinem Familien- und Freundeskreis (die alle vor dem anstehenden Abenteuer mindestens so aufgeregt waren, wie ich) geschenkt bekommen habe, hieß es immer, die Lett*innen hätten gute Englischkenntnisse. Hoffentlich, denn die lettische Sprache ist ganz schön herausfordernd!

Aber zurück zum Wesentlichen: die Flüge waren schon lange gebucht, die Koffer schon fast gepackt aber beim Thema Unterkunft standen noch einige Fragezeichen. Zwar hatte ich mir für die erste Woche eine Unterkunft über AirBnB besorgt, um nicht ganz ohne Dach über dem Kopf dazustehen, allerdings brauchte ich noch eine langfristige Lösung. Zwar gab es von der Gasthochschule mehrere Angebote für Wohnheime, allerdings war das nicht ganz das, was ich wollte. Nach Abermillionen Google-Recherchen und vielen zwielichtigen Wohnungsanzeigen in Facebook-Gruppen sind mein Kommilitone und ich auf das „lettische Kleinanzeigen“ (ss.com) gestoßen. Dort haben wir eine gemütliche, sehr zentrale, gut ausgestattete und vor allem bezahlbare Wohnung von einer sehr netten deutsch-lettischen Vermieterin gefunden. Thank god! Damit ist uns beiden ein riesiger Stein vom Herzen gefallen und es konnte jetzt so richtig losgehen.

Da ich an der THWS Medienmanagement studiere und damit an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften angesiedelt bin, wurde ich automatisch an der Gasthochschule RISEBA für das Business Programm eingeschrieben. Auf Nachfrage konnte ich jedoch in das Programm Audiovisual Media Arts wechseln und damit den kreativen Part meines Studiums nochmal ausbauen. Generell war die RISEBA sehr zuvorkommend und auch die Absprachen im Voraus waren sehr entspannt, sodass ich mir darum keine Sorgen machen musste.

Im Vorhinein hat sich über ESN (Erasmus Student Network) schon eine Gruppe an Austauschstudierenden aus der ganzen Welt zusammengetan, die im Wintersemester in Riga studieren würden. Was mit ein paar Leuten in der Gruppe angefangen hat, hat genau so schnell an Fahrt aufgenommen und an meinem Abreisetag waren es schon über 200 Erasmus-Studierende. Als ich im Flieger nach Riga auf eine andere Erasmus-Studentin und dann noch vor der Haustüre meiner ersten Unterkunft auf einen anderen Erasmus-Studenten gestoßen bin, war mir klar: hier werde ich sicher nicht allein sein! Spätestens aber als am selben Abend das erste ESN-Event Speed-Friending stattgefunden hat, auf das ich wegen eines turbulenten und anstrengenden Fluges eher widerwillig gegangen bin und dann mit hunderten neuen Gesichtern, 20 neuen Handynummern und mehreren lettischen Bieren intus wieder ins Bett gestolpert bin, war mir klar, dass ich mit Riga die richtige Wahl getroffen habe!

Name: Hannah Fiederer

Alter: 24

Studium: Bachelor Medienmanagement im 9. Fachsemester an der THWS

Auslandsaufenthalt: Wintersemester 2023/2024 an der RISEBA University of Business, Arts and Technology in Riga