Reisende Studentin am Flughafen

Hannah berichtet von ihrem Auslandssemester an der RISEBA University of Business, Arts and Technology in Riga und davon, wie sie den Spagat zwischen Studium und Erkundung der lebendigen Kultur dieser aufstrebenden Stadt im Baltikum meistert. 

RISEBA Riga, Lettland

Blogeintrag 1 - Bald geht es los...

31.10.2017 | Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta

Seit beinah 10 Monaten ist es entschieden und mindestens genau so lange habe ich nun darauf hin gefiebert. Es geht für mich ein Semester lang nach Finnland an die Saimaa University of Applied Sciences in Lappeenranta. Im November letztes Jahr habe ich meine Annahmeerklärung inklusive Bewerbung über das „moveonline-Portal“ hochgeladen, nun ist es soweit und es geht endlich los! Von ungefähr jedem der mich auf mein Auslandssemester angesprochen hat kam der Satz „Finnland - im Winter?!“ –

Ja, ich möchte nach Finnland und das bis in den Winter hinein und ich kann es kaum erwarten: Husky-Schlittenfahrten, Nordlichter, Schnee, Seen und Wälder, Saunas, Helsinki, den Weihnachtsmann treffen, neue Leute und deren Kultur kennenlernen und es eventuell mal nach Russland zu schaffen, da St. Petersburg nur ein Katzensprung entfernt ist. Und natürlich nicht zu vergessen, zu studieren, an einer der Top 300 Universitäten weltweit. Ja, das ist es auf was ich mich unglaublich freue, auch wenn ich zugegeben natürlich etwas Respekt vor den eisigen Temperaturen des Winters in Finnland habe, doch vielleicht muss man die einfach in Kauf nehmen um erleben können was das Land einem zu bieten hat.

Ein Semester lang in einem anderen Land zu leben und zu studieren bringt einen Haufen organisatorischen Kram mit sich, womit ich mich schon bereits seit dem Frühjahr beschäftige. Allerdings habe ich Glück, denn da ich innerhalb Europa bleibe sind viele Dinge wirklich einfacher: Krankenversicherung, Visum, Impfungen, Onlinebanking – alles Dinge um die ich mich nicht großartig kümmern musste, vergleichsweise zu einer Freundin die sich ihre Partneruni in Asien gesucht hat. Bisher musste ich mich nur auf ein Zimmer bewerben, wofür es hier allerdings eine große Mietfirma namens LOAS mit Studentenwohnheimen gibt - womit man nicht wirklich eine Wahl hat, da die Finnen so etwas wie WG’s leider nicht wirklich kennen. Für eines der Zimmer habe ich mich bereits im Frühjahr beworben zusammen mit der offiziellen Bewerbung an der Universität. Mittlerweile habe ich von beiden die Bestätigung bekommen, inklusive einem kompletten „Orientierungs-/Welcome-Paket“ per Mail von der Uni (was mir wirklich unglaublich geholfen hat, da es wichtige Infos wie Busfahrpläne vom Flughafen Helsinki nach Lappeenranta beinhaltete). Ebenfalls bekam ich die Bestätigung für ein Zimmer in einer WG mit einer weiteren Person (über die es leider keine Infos gab) für 400€ Miete. Mein eigenes Zimmer in Würzburg habe ich untervermietet, was bei dem Wohnungsmarkt in Würzburg allerdings kein Problem war.

Im März wurden die Kurslisten der Partnerhochschule versendet womit ich anfangen konnte mein Learning Agreement vorzubereiten bzw. mir schon Gedanken machen konnte, welche der Kurse die ich im 3. Semester in Würzburg gehabt hätte, ich hier belegen kann. Ehrlichgesagt war dies nicht ganz einfach, da ich BWL und nicht International Business studiere, was dazu führt, dass die Kursinhalte teilweise nicht ganz übereinstimmen. Somit können mir nicht alle Kurse problemlos anerkannt werden. Was ich aber schon mal sicher wusste war, dass ich AWPF’S, FWPF’s und Business English angerechnet bekommen werde also war ich zuversichtlich, dass ich eventuell noch weitere Kurse anerkannt bekomme, wenn ich erst mal vor Ort abklären kann was noch möglich ist.

Mein dritter organisatorischer Gedanke nach Wohnung und Papierkram mit der Uni war Geld. Die skandinavischen Länder sind teuer, das weiß jeder der schon mal dort war. (Lebensmittel und Miete ist ca.  +1/3 so teuer wie in Deutschland und vom Nachtleben, Bars, Essen gehen oder Alkohol wollen wir mal gar nicht anfangen). Also habe ich mich für die Semesterferien zu Hause noch für einen Ferienjob beworben und den August lang gearbeitet. Zusätzlich habe ich noch von der Möglichkeit gehört über das Erasmus+ Programm gefördert zu werden, wofür ich beim Hochschulservice Internationales nachgefragt habe. Soweit habe ich den Großteil meiner bevorstehenden Reise organisiert, mittlerweile habe ich sogar meinen Flug gebucht, womit meinem neuen Lebensabschnitt nichts mehr im Wege steht. Nun heißt es nur noch Abschied nehmen von meiner Familie und meinen Freunden bzw. „Man sieht sich in Finnland“.

Ich bin sehr gespannt und zugegeben etwas aufgeregt was mich in Finnland erwarten wird und ich dort erleben darf. Auch wenn ich noch nie so lange „alleine“ von zu Hause weg war, freue ich mich unglaublich auf die kommenden Monate im Land der Seen und Wälder :)

Noch ein paar Infos zu meiner Person:

Mein Name ist Selina Trautmann, ich bin 22 Jahre alt und studiere seit 2 Semestern BWL an der FHWS in Würzburg. Dass ich mein 3. Semester im Ausland verbringe, habe ich entschieden, da ich mir keine Möglichkeit zu Reisen entgehen lassen würde, natürlich mein Englisch verbessern wollte (das ist nämlich da ich mein Abi bereits 2013 gemacht habe ziemlich vernachlässigt worden) und da ich einfach Lust hatte zu sehen wie es an einer Uni im Ausland so abläuft in der man auch viele andere Austauschstudenten aus der ganzen Welt kennen lernen kann.


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