Internationale Studentin und internationaler Student im Studiengang Robotik

Zealand Institute of Business and Technology, Dänemark

Blogeintrag 7 - Welcome to St. Petersburg, Russia

27.12.2017 | Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta

Bald ist das Auslandssemester schon vorbei. So richtig bewusst wurde mir das erst als ich angefangen habe für die letzten Prüfungen zu lernen und als die Frage aufkam „Wollen wir nicht einen letzten Trip nach St. Peterburg unternehmen?“. Nach Russland wollten wir von Anfang an, da die Grenze nicht weit ist und wir alles mitnehmen wollten. Die Zeit verging wie im Flug – und ich weiß, dass man das immer sagt – aber ich kann es noch nicht ganz realisieren, dass es wirklich schon bald vorbei sein soll. Irgendwie hatte ich mich erst jetzt vollkommen eingelebt und mich an alles gewöhnt und nun ist schon die Rede von den letzten Prüfungen, Abschiedspartys und der Flug nach Hause ist auch schon gebucht.

Aber bevor es nach Hause geht haben wir uns noch spontan für einen Trip nach Russland entschieden. Da einige unserer Mitstudenten schon dort waren wurde uns immer öfter ein Trip mit OpenYourRussia empfohlen. Eine Organisation von russischen Studenten, die einem einen 5-Tage-Trip planen und die Buchungen für die Fähre, das Hostel und sämtliche Sehenswürdigkeiten übernehmen. Da es ein Ausflug von einer anerkannten Organisation war und wir mit der Fähre eingereist sind, haben wir kein Visum gebraucht. Dafür hatten wir nur eine Aufenthaltsdauer von 72 Stunden auf Land und mussten rechtzeitig wieder auf die Fähre, da diese wie finnischer Boden zählt. Als wir nach unserer stundenlangen Fährenfahrt mit Übernachtung ankamen und endlich vom Schiff durften wurden wir von unserem Guide (ebenfalls ein russischer Student) empfangen. Danach ging es mit einem Shuttle erst mal in unser Hostel indem wir allerdings nur kurz Zeit hatten um all unsere Sachen abzulegen. Danach startete auch schon unsere erste Stadttour und es hieß laufen bis es dunkel wurde. Ich muss ehrlich sagen, mir wurde schnell klar, dass Russland bzw. St. Petersburg ziemlich genau so ist, wie man es sich vorstellt. Vielleicht lag es auch an der Vorweihnachtszeit, aber alle Straßen waren bunt geschmückt mit Lichterketten und mehr oder weniger kitschigen Dekoration. Abends waren wir noch alle gemeinsam russisch Essen und ich war positiv überrascht, denn das Essen war nicht nur super günstig (7€ für eine Suppe, einen Crepe, Pilmeni und Getränk), sondern war auch noch richtig lecker. Danach ging es zurück ins Hostel. Für mich war es das erste Mal, dass ich in einem Hostel übernachtet habe. Aber wir hatten Glück, denn wir haben uns ein großes Zimmer mit drei weiteren Mädels geteilt die auch an dem Trip teilgenommen haben und unser Hostel lag in einer Seitenstraße des Newski-Prospektes, somit lagen wir ziemlich zentral. An Tag zwei ging es schon morgens los, einige Gebäude die wir an Tag eins nur von Außen gesehen hatten, haben wir an Tag zwei von Innen angeschaut. Darunter auch die Eremitage, welche wohl mit zu den beeindruckendsten und fein detailliertesten Gebäuden überhaupt gehört. Da das noch nicht genug Kultur für einen Tag war ging es abends noch ins russische Ballett, welches mehr als sehenswert war. 

An unserem letzten Tag ging es dann noch in die St. Isaacs Cathedral und in die Auferstehungskirche/ Blutkirche, die wohl mit am bekanntesten ist und in echt genau so aussieht wie auf den ganzen Postkarten und Bildern. Alles in einem muss ich gestehen, dass Russland an sich ein kühles Land ist und das nicht nur von den Temperaturen her. Das Temperament der Russen ist doch nochmal etwas anderes als wir es von Deutschland kennen oder ich es in Finnland kennen gelernt habe. Vielleicht liegt es auch daran, dass die meisten Russen kein Englisch können und es schwierig ist sich zu verständigen. Trotzdem kann ich es jedem nur empfehlen einen Trip nach St. Petersburg zu machen. Ich hätte selbst bis vor kurzen nicht gedacht, dass ich es einmal bis nach Russland schaffen werde und bin letztendlich echt froh es trotz der Prüfungsphase noch in Angriff genommen zu haben.


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