Halbzeitreport

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Überblick

2020 startete das Projekt FHWS 3IN, ein Begleitprojekt der 3IN Allianz, zu dessen Konsortium vier weitere Universitäten europaweit gehören. Das Projekt FHWS 3IN steht für Inklusion, Integration und Involvement, genau wie das gleichnamige Konsortium 3IN Allianz. Das Hauptanliegen des Projekts ist die Stärkung dieses Konsortiums und damit der internationale Austausch von Wissen und die Fortführung des Gedankens einer europäischen Hochschule. Durch die Kooperation der verschiedenen Hochschulen sollen Mobilitäten und Auslandsaufenthalte erleichtert und attraktiver gemacht werden, um so neue Möglichkeiten zum Austausch für Lehrende, Studierende und Mitarbeitende der Partnerhochschulen bieten zu können.

Jetzt, Mitte 2021, ist es an der Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

Startschuss 2020

Studenten in der Bib

Nachdem das Projekt die Förderung des DAAD erhielt, stürzte sich das Projektteam FHWS 3IN seit Beginn 2020 in das Vorhaben, die Internationalisierung der Hochschule im Sinne der 3IN Allianz voranzutreiben. Internationale Veranstaltungen und Austauschmöglichkeiten für Hochschulangehörige wurden geplant und vorbereitet.

Jedoch folgte zunächst ein herber Rückschlag: Das Coronavirus verbreitete sich rasant und schon war bereits nach kurzer Zeit allgegenwärtig. Reiseverbote, Lockdown und Einschränkungen schienen dem internationalen Austausch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Natürlich war das keine einfache Situation für das junge 3IN Projekt, das gerade erst hochmotiviert gestartet war. Dennoch hat das 3IN Team das beste aus der Situation gemacht und neue Wege des Lernens und Lehrens mit den Partnern entdeckt, die ohne den durch Corona gegebenen Anstoß der Digitalisierung vermutlich ausgeblieben wären.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Dennoch waren sich alle Partner einig, dass dies kein frühes Ende der 3IN Allianz sein würde. Getreu dem Motto: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ wurden alternative Maßnahmen zur Zielerreichung geplant. So galt es, kreativ zu werden und neue Denkweisen zu etablieren, wie man trotz Einreiseverboten Internationalität und vor allem die Vernetzung der Hochschulen vorantreiben könne. Nach einer kurzen Zeit des Umdenkens und Umstrukturierens wurden neue Events geplant, die zwar etwas anders als gedacht online stattfinden sollten, aber dennoch eine Plattform für internationalen Austausch boten.

3IN Events

Student am PC

Anstelle der „International Teaching Week 2020“ initiierte das 3IN Team der FHWS zwei große Ringvorlesungen, bei denen Gastdozierende nun auf Zoom und nicht in den Räumen der FHWS ihre Vorträge hielten. Für die erste Ringvorlesung kamen zehn Dozierende aus den verschiedenen Partneruniversitäten der 3IN Allianz zusammen und berichteten von den Auswirkungen der Corona-Krise in ihren Heimatländern und jeweiligen Bildungsinstituten. Da alle Vortragenden aus verschiedenen europäischen Ländern kamen, war es in der Ringvorlesung möglich, Strategien, Probleme und Expertisen auf internationaler Ebene zu diskutieren. Im November folgte dann die zweite Ringvorlesung von FHWS 3IN zum Thema „Soziale Inklusion – Inklusionskonzepte für benachteiligte Gruppen in Bildungssystemen“. Auch hier waren wieder mehrere Dozierende der 3IN-Partnerhochschulen an zwei Veranstaltungstagen mit eingebunden, womit der transnationale Austausch gefördert wurde.

Die „International Teaching Week 2021“ fand an der FHWS dieses Jahr in Form von Online Events statt. FHWS 3IN mischte auch hier wieder eifrig mit und organisierte ein Auslandsberatungsevent an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften (FAS), um Studierende mit Infos rund um das Thema Auslandssemester zu versorgen. Außerdem veranstaltete FHWS 3IN sogenannte „Staff Days“; zwei ganztags Workshops, an denen Vertreter und Vertreterinnen aller 3IN Allianz Universitäten zusammenkamen, um die Themen „Interkulturelle Kompetenzen“ und „Social Media Connection“ gemeinsam zu bearbeiten.

Auch im Rahmen der Menschenrechtswoche der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der FHWS engagierte sich das Team von FHWS 3IN. Im Rahmen einer Onlineveranstaltung wurde die Menschenrechtswoche um einen weiteren internationalen Fokus erweitert. Gerade beim Thema Menschenrechte war die internationale Perspektive sehr interessant, da alle Teilnehmenden einmal über den Tellerrand blicken durften und sich einen Überblick über die Situation in anderen europäischen Ländern verschaffen konnten.

Im April 2021 folgte dann ein weiteres Event, das von FHWS 3IN für alle Studierenden der 3IN Allianz organisiert wurde. Die Trainerin Anna Lassonczyk hielt einen Workshop zum Thema interkulturelle Kompetenz und schulte die Teilnehmenden in Sachen Kommunikation und Kulturspezifika. Durch das Onlineformat der Veranstaltung war es vielen internationalen Studierenden möglich, sich von ihren Computern in ganz Europa einzuwählen und ein Teil der Veranstaltung zu werden. So war nicht nur das Thema der Veranstaltung interkulturell, sondern auch das Publikum, wodurch auch ein internationaler Austausch untereinander möglich war.

Kreation nachhaltiger Strukturen

Nebst internationaler Events und Vortragsreihen etablierten die 3IN Allianzpartner nachhaltige Strukturen, um den internationalen Austausch weiterhin zu fördern. So entwickelte beispielsweise die Universität Diak in Finnland ein Angebot von Onlinekursen, die auch von Studierenden der Partneruniversitäten besucht werden können. Auch FHWS 3IN organisierte ebenfalls Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Kursen für virtuelle 3IN-Allianz-Austauschstudierende.

Des Weiteren sind dabei, ein Pilot für einen sogenannten "Joint Online Course" (Gemeinsamer Online Kurs) auf den Weg zu bringen, bei dem 3IN Studierende von verschiedenen Partnerhochschulen gemeinsam an einem Modul arbeiten und an ihrer jeweiligen eigenen Hochschule die Creditpoints dafür bekommen können. Kooperationen wie diese betonen das Potenzial des Projekts und zeigen auf, in welch großem Umfang Studierende der 3IN-Allianz von einer europäischen Hochschule profitieren können.

Ein weiteres Langzeitprojekt von FHWS 3IN sind die Online-Deutschkurse für Studierende der Allianzpartner. Für den ersten Deutschkurs im Wintersemester meldeten sich über 160 Studierende, weitaus mehr als die Kapazität des Kurses erlaubte. Die hohe Nachfrage verdeutlichte, dass dieses Angebot auch im nächsten Semester fortgeführt werden müsste. Auch die Teilnehmenden des ersten A1 Kurses hatten so viel Freude daran, die deutsche Sprache und Kultur kennenzulernen, dass sie im Sommersemester 2021 an einem fortführenden A2 Kurs teilnehmen.

Des Weiteren wurde im April 2021 der Podcast „Terminal eINs“ ins Leben gerufen, der das internationale Potential der FHWS nach außen tragen und unter anderem die Themen der 3IN Allianz für die Zuhörenden skizzieren soll.

Zusätzlich treffen sich die Repräsentanten und Repräsentantinnen der 3IN Partnerhochschulen regelmäßig zu Online-Meetings, um in verschiedenen Bereichen nachhaltige Strukturen zu etablieren. Hierbei kommen beispielsweise Professoren und Professorinnen der Partnerhochschulen zusammen, um einen gemeinsamen, virtuellen Kurs für 3IN Studierende zu implementieren. Weiterhin werden Meetings der jeweiligen Kommunikationsabteilungen organisiert, um ein gemeinsames Marketing und eine Verbindung aller Social Media Kanäle auf die Beine zu stellen. Weiterhin treffen sich Koordinatoren und Koordinatorinnen der 3IN Allianz treffen regelmäßig, um gemeinsame Projektanträge einzureichen und damit die internationale Forschung, den Austausch und die Lehre voran zu treiben. Solche Meetings der federführenden Akteure der 3IN Allianz werden darüber hinaus eingesetzt, um die übergeordneten Ziele im Blick zu behalten und Verbesserungspotential zu erkennen.

Halbzeit-Resümee

Menschen schauen in Kamera

Im vorliegendem Halbzeitbericht gilt es zu betonen, dass das Projekt in den ersten 18 Monaten seiner Laufzeit, vor unerwartete Herausforderungen gestellt wurde.

Alle Mitglieder hatten sich auf Auslandsaufenthalte und das Willkommen heißen von europäischen Gästen an der Heimathochschule gefreut. Da virtuelle Begegnungen nur schwer den direkten, physischen Kontakt ersetzen können, freut sich das Team von FHWS 3IN auf die Zeit nach Corona, um im direkten Austausch internationale Erfahrungen sammeln zu können und nicht nur vor dem heimischen Computerbildschirm auf interkulturelle Entdeckungsreise zu gehen. Allerdings haben sich im Hinblick auf das Thema Digitalisierung auch einige positive Aspekte aus der Corona Pandemie entwickelt, die ohne Corona wahrscheinlich nie zum Einsatz gekommen wären. Gerade deshalb liegt es dem 3IN Team der FHWS am Herzen, Konzepte beizubehalten, die den internationalen Austausch auf digitalem Wege von Zuhause aus fördern. So können auch Menschen erreicht werden, denen es aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, eine physische Mobilität wahrzunehmen.

Gerade weil alle 3IN Team- und Allianzmitglieder außerhalb der gewohnten Denk- und Handelsstrukturen agieren mussten, waren es für alle Beteiligten herausfordernde 18 Monate, aus denen FHWS 3IN jedoch gestärkt hervorgeht. Letztendlich verbleiben nun noch einmal weitere 18 Monate, um den persönlichen Austausch mit den Partnerhochschulen nachzuholen.