Blogeintrag 2 - Das Leben in Dänemark
Die Tage vergehen und ich bin jetzt schon vier Wochen in Dänemark, in dieser Zeit ist einiges passiert. Das Haus in dem ich wohne, ist ein „Dormitory“, ein Studentenwohnheim, aber es leben nicht nur Studenten hier, sondern auch dänische Schüler, es ist wie ein Internat. Deswegen gibt es hier ein paar Regeln wie zum Beispiel „Nachtruhe ab 22 Uhr“ und eine Zimmerkontrolle alle zwei Wochen. Außerdem ist so gut wie alles hier auf dänisch beschrieben.
Ein Vorteil davon, dass hier viele Schüler sind, ist die Verpflegung montags bis freitags in der Foodhall, denn dadurch kann man hier einiges an Geld sparen, da das Essen nicht ganz so billig ist.
Abgesehen davon muss ich natürlich sagen, dass man Glück hat hier ein eigenes Zimmer zu haben, denn Zimmersuche in Roskilde, Kopenhagen und Umgebung ist nicht ganz so lustig. Besonders da man hier ohne CPR Nummer nicht wirklich als menschliches Lebewesen anerkannt wird. :D
Deswegen war die nächste Aufgabe für mich erstmal eine CPR-Nummer zu bekommen – wenn ihr euch über deutsche Bürokratie amüsieren könnt, dann müsst ihr nach Dänemark kommen. Um die Nummer beantragen zu können braucht man als EU-Student eine EU-Residence-Permit, dafür muss man einen Termin in Kopenhagen machen, damit geht man dann zur zuständigen Stelle für die CPR-Nummer. Mit der CPR-Nummer wird dann eine NEM-ID und die YellowCard beantragt – die benötigt man, um zum Arzt gehen zu können. Wenn man diesen Parcours gemeistert hat, kann man schon einmal kurz Stolz auf sich sein! :D
Die Lage der Unterkunft ist perfekt, wenn man an der Zealand Academy studiert – für Studenten, die an der RUC (Roskilde Universitycenter) studieren ist es ein etwas weiterer Weg – denn man hat nur 5 Minuten zu Fuß und schon ist man dort.
Aber natürlich haben wir auch die Umgebung erkundet: Die Innenstadt von Roskilde erreicht man zu Fuß in ca. 10 Minuten – aber die meisten sind mit dem Fahrrad unterwegs. Es gibt viele kleine Läden, die hier jeden Tag geöffnet sind (auch Sonntags) und einen schönen Marktplatz. Außerdem gibt es überall die Eisdielen-Kette „Paradis“ und es lohnt sich mal ein paar Kugeln zu probieren – preislich liegt man hier für zwei Kugeln ungefähr bei 25 DKK. Durch einen Park kommt man zum Hafen. Den Ausblick sollte man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Außerdem gibt es dort auch ein paar Restaurants, ein Museum und eine Bar.
In den letzten Wochen haben wir uns nicht nur Roskilde angeschaut, sondern sind selbstverständlich bei der ersten Gelegenheit nach Kopenhagen gefahren. Wir – also die 9 anderen Erasmus-Studenten und ich – haben den Ausflug selbst organisiert, denn was ich etwas schade fand: Es werden keinerlei Erasmus-Ausflüge oder die berühmten Erasmus-Partys veranstaltet. Aber gut, gesagt getan, wir machten uns auf den Weg mit dem Zug von Roskilde nach Kopenhagen, die Fahrt dauert ungefähr 25 Minuten und kostet regulär 81DKK. Wenn man sich aber eine „Rejsekort“ im 7Eleven am Bahnhof kauft, bekommt man sehr viel Rabatt auf die Fahrten, damit kostet die Fahrt nach Kopenhagen nämlich nur 49DKK. Die anonyme „Rejsekort“ kann man glücklicherweise auch ohne CPR-Nummer kaufen (für die Personalisierte benötigt man dann die CPR-Nummer). Die Karte an sich kostet 80DKK und man sollte wissen, dass immer ein Mindestwert von 70DKK auf der Karte verbleiben muss. Das haben wir auf die harte Tour gelernt, als wir 3 Stationen vor Roskilde aus dem Zug geworfen wurden :D.
In Kopenhagen haben wir uns unter anderem die berühmte „kleine Meerjungfrau“ angesehen und den Gefion Springbrunnen, da wir in den ersten Wochen sehr gutes Wetter hatten, war das perfekt für den Trip.
Und wir haben uns kurz einen Eindruck vom Stadtviertel „Christiania“ gemacht, man könnte sagen, dass es die Grauzone Kopenhagens ist. Man darf dort keine Fotos machen, da es eine Art Schwarzmarkt für Drogen und Gras ist und die Menschen dort betrachten eine größere „Touristen“-Gruppe auch eher skeptisch. Aber ich finde es immer interessant, wenn man sieht, dass eine Stadt verschiedene „Gesichter“ hat.
Und was bei einem Ausflug nach Kopenhagen nicht fehlen sollte, ist ein Besuch im Vergnügungspark „Tivoli“. Er liegt zentral in der Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof und ist mit zahlreichen Attraktionen ausgestattet. Ich bin gespannt, was der Oktober noch so bringen wird, denn wir haben noch ein paar Ausflüge geplant. Und da ich im 3. Semester hier studiere und meine Klasse nächstes Jahr Praktika absolvieren muss, sind die Prüfungszeiten bei uns etwas anders angeordnet. Deswegen habe ich Anfang Oktober meine erste Prüfung. Zum Glück habe ich in dem Kurs auch einige Freunde gefunden, jedoch wohnen die meisten Studenten in Kopenhagen, da dort einfach mehr passiert. Da hier, wie schon erwähnt, keine Erasmus-Partys stattfinden, gehen wir oft ins „Studenthouse“, das ist ein Haus hinter der Zealand Academy, es gibt ein Passwort für die Eingangstür und dort kann man ungestört Bierpong, Tischtennis und Kicker spielen. Außerdem gibt es viele Sofas, sodass man sich auch gemütlich in einer Runde zusammensetzen kann. Donnerstags und Freitags wird dort auch das „fridaycafé“ veranstaltet, da es schon ab 13/14 Uhr beginnt könnte man denken, dass es eher eine gemütliche Kaffeerunde ist, aber nein, die dänischen Studenten sind ziemlich gut darin schon um 17 Uhr komplett betrunken zu sein :‘D. Also es ist auf jeden Fall amüsant das ein oder andere Mal dort vorbeizuschauen.
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