Reisende Studentin am Flughafen

Bericht Februar - Margarita Nadelyayeva

25.08.2020 | Erfahrungsberichte Margarita Nadelyayeva

Wie hast du dich auf die Prüfungen vorbereitet und wie erfolgreich warst du? (Erwartungen vs. Realität, wie viele Prüfungen hast du bestanden, wie hast du es geschafft?)

Im ersten Semester hatte ich sechs Kurse, von denen zwei Projektarbeiten als Prüfungsleistung hatten. Ich habe also 4 Prüfungen bestanden: Mathematik, Physik, Elektrotechnik und Technisches Zeichnen. Aufgrund der besonderen inhaltlichen Komplexität der Kurse hatte ich Angst vor den Prüfungsergebnissen. Glücklicherweise waren meine Noten zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Wie haben sich deine Deutsch- und Englischkenntnisse verbessert seit du in Deutschland lebst?

Nachdem ich nun bereits sechs Monate hier lebe, sehe ich natürlich große Fortschritte im Vergleich zu den Deutsch- und Englischkenntnissen, die ich bei meiner Ankunft hatte. Wenn man bedenkt, dass meine Deutschkenntnisse vor meiner Ankunft nicht über ein „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“ hinausgingen, haben sie sich nach Abschluss des A1 Deutschkurses vor allem in Bezug auf das Hören erheblich verbessert. Ich fange gerade erst an, diese Sprache zu lernen, aber ich bin bereits sicher im Umgang mit dem, was ich erlernt habe. Was die englische Sprache betrifft, so haben sich durch das Studium mein Hörverstehen und meine allgemeinen Kenntnisse erheblich verbessert.

Hast du an irgendwelchen Exkursionen von der FHWS teilgenommen?

Leider ist es mir bisher noch nicht gelungen, an einer von der Hochschule organisierten Exkursionen teilzunehmen. Ich freue mich auf den Beginn des zweiten Semesters und die neuen Möglichkeiten, die die Hochschule bietet.

Hast du Heimweh? Wie oft bist du nach Hause gereist oder planst du nach Hause zu reisen?

Ich vermisse eher meine Familie als die Stadt/das Land. Wenn wir die Frage so betrachten, dann habe ich auf jeden Fall Heimweh. Natürlich möchte ich meine Verwandten so oft wie möglich besuchen, aber wie realisierbar das sein wird, muss man sehen. Für jemanden, der sein ganzes Leben lang unter der Obhut seiner Eltern und nah bei der Familie gelebt hat, ist es sehr schwierig, weit weg zu wohnen und sofort ein unabhängiges Leben zu beginnen. In den Zeiten der Trennung helfen mir deswegen lange und häufige Videogespräche, da sie mir auch das Gefühl geben, dass alle in der Nähe sind und die Entfernung viel leichter zu ertragen ist.

Möchtest du nach Abschluss deines Studiums lieber nach Hause zurück oder möchtest du gerne in Deutschland bleiben? Warum?

Für mich persönlich sehe ich sowohl in Deutschland als auch in Kasachstan berufliche Perspektiven. Aus diesem Grund kann ich noch nichts Konkretes sagen. Ich halte es für eine schwerwiegende Entscheidung, die wichtige Konsequenzen nach sich zieht, weshalb ich sie erst treffen werde, wenn ich etwas mehr Lebenserfahrung gesammelt habe und etwas mehr Zeit vergangen ist.

Was war die größte Herausforderung seit du hier in Deutschland lebst und wie hast du sie bewältigt?

Die Sprache. Mit keinerlei Deutschkenntnissen wurden Kommunikation und Orientierung für mich zu einer großen Herausforderung. Zum Glück gewöhnt man sich an alles und mit dem Beginn des Deutschkurses und meinem Interesse an der Sprache, hat sich diese Herausforderung in Luft aufgelöst.

Was war deine beste Erfahrung seit du hier in Deutschland lebst?

Zweifellos waren die ersten sechs Monate fernab der Heimat sehr arbeitsintensiv und die Zukunft verspricht sicherlich viele tolle Momente, aber meine schönsten Erfahrungen seit ich in Deutschland lebe, waren wahrscheinlich: - Die Weihnachtszeit, als ich mit Freunden Weihnachtsmärkte besucht und die warme, festliche Atmosphäre genossen habe, und - eine Reise nach München, bei der uns Freunde aus anderen Ländern besuchen kamen und wir alle eine so schöne und neue Stadt zusammen entdecken konnten.

Was würdest du zukünftigen Studierenden der FHWS aus einem russischsprachigen Land nach deiner 5-monatigen Erfahrung hier empfehlen?

Ich würde mir wünschen, dass sie keine Angst davor haben, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen. Natürlich ist der heimische Komfort verlockend und nicht jeder wird einen solchen Mut haben, den Ort zu verlassen, an dem man elterliche Fürsorge und Liebe erhält und einen Schritt in das beängstigende Unbekannte zu wagen. Wenn man jedoch ein Ziel hat und alles riskiert, um es zu erreichen, dann schafft man es auch! Denn wenn ein Traum und der Weg dorthin einen nicht zittern lassen, einem keine Gänsehaut bereiten und einem überhaupt keine Angst machen, warum sollte man dann überhaupt träumen? :)