Internationale Studentin und internationaler Student arbeiten an einem Laptop

Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta, Finnland

Blogeintrag 3 - Die ersten Trips

02.11.2017 | Saimaa Hochschule für angewandte Wissenschaften Lappeenranta

Wenn man sich entscheidet ein Auslandssemester zu machen, hat man meistens eines im Hinterkopf – REISEN. Natürlich möchte ich so viel wie möglich von Finnland und der wunderschönen Landschaft mitnehmen aber auch Städte oder Länder bereisen die in der Nähe sind und bei denen es sich anbietet. Nach zwei Wochen Lappeenranta war es dieses Wochenende bereits soweit und es ging nach Tallinn - Die wunderschöne Hauptstadt von Estland. Ich muss zugeben, wenn man nicht unbedingt eine Europareise bzw. eine Städtereise plant, ist Tallinn wahrscheinlich nicht das Urlaubsziel Nummer eins. Allerdings gibt es an der Universität hier eine Organisation namens ESN welche für Studenten Trips und Ausflüge plant und mit der es ursprünglich der Plan war nach Tallinn zu reisen.

Mittlerweile haben sich hier auch schon einige Gruppen und Freundschaften gebildet und ich bin froh, dass ich Leute gefunden habe, die genau so unternehmensfreudig sind wie ich und etwas erleben wollen. Leider waren die Plätze welche ESN angeboten hatte schnell ausverkauft und so kam ich mit den anderen Drei auf die Idee den Trip einfach selbst zu planen, denn wenn man schon mal im Südosten Finnlands ist kann man ziemlich einfach mit der Fähre von Helsinki nach Tallinn schippern. Das machen viele Finnen selbst gerne so, weil einige Dinge in Tallinn deutlich günstiger sind als in Finnland und die Fährenpreise mehr als in Ordnung sind (40€ Hin- und zurück).

Alles organisiert und geplant ging es relativ spontan los. Wir hatten drei Tage. Als wir am ersten Tag ankamen waren wir erst einmal Burger essen und danach etwas in der Abenddämmerung die Stadt erkunden. Da wir den Tag auf der Fähre verbracht hatten, blieb leider nicht mehr allzu viel Zeit von Tag eins übrig. Trotzdem war es ein sehr entspannter und schöner Abend. An Tag zwei ging es shoppen, denn innerhalb der zwei Wochen seit dem wir in Finnland ankamen, fielen einem doch noch viele Dinge ein die man nicht in seinen Koffer bekommen hat und warme Klamotten kann man ja hier bekanntlich nie genug haben.

Die Zeit verging wie im Flug und da wir noch so viel wie möglich von Tallinn sehen wollten war der ganze Sonntag für Sightseeing eingeplant. Wir haben von ein paar Studenten erfahren, dass jeden Sonntag um 12 Uhr eine Führung stattfinden soll, zu der man sich auf dem Marktplatz trifft und man am Ende nur so viel bezahlt, je nachdem wir gut es einem gefallen hat. (Eine von-Studenten-für-Studenten-Aktion die es in vielen Großstädten gibt). Also wurden wir zwei Stunden lang von einem sehr freundlichen estländischen Studenten durch die Altstadt Tallins geführt, und ich war begeistert, denn irgendwie hätte ich nicht mit einer so schönen Stadt gerechnet als wir den Trip geplant hatten. Die wundervollen pastellfarbenen Häuser und den Flair den Tallin an diesem Tag zu bieten hatte hat mir wirklich sehr gut gefallen.  Doch so schön wie es auch war, so schnell ging es auch schon wieder zurück zur einer Woche Unistress, denn die Uni hat mich mittlerweile mit den Gruppenarbeiten und Assignments ganz schön eingebunden.

Umso mehr freute ich mich, dass das darauffolgende Wochenende schon wieder ein Trip anstand mit dem ich mich belohnen konnte. Dieses Mal zwar „nur“ ein Tagestrip, aber ich war trotzdem sehr gespannt, denn es stand ein Tag voller Natur auf dem Plan. Die Rede ist vom Repovesi-Nationalpark in Finnland. Dieser Trip wurde ebenfalls von ESN organisiert, doch bei diesem Ticketverkauf haben wir es geschafft Plätze zu ergattern. Nach ca. 1 ½ Stunden Busfahrt kamen wir an, die Wanderroute war schon ausgewählt und so sind wir in einer Gruppe mit 20 Leuten losgewandert. Es hat nicht lange gedauert bis mir im Wald klar wurde wie atemberaubend schön und sauber die Natur und die Luft in Finnland sind. Wenn unser Guide schon nach 200 m ruft, dass wir bitte nicht zu Beginn schon ständig stehen bleiben sollen um Bilder zu machen, muss es wohl allen so gegangen sein wie mir. Und man konnte ahnen, dass wir noch sehenswertere Stellen an diesem Tag kommen werden. Zugegeben fand ich es ab und zu wirklich anstrengend, was vielleicht aber auch einfach daran liegt, dass ich nicht allzu oft wandere. Dennoch hat sich jeder Berg und jeder Kilometer an diesem Tag gelohnt, denn als wir oben eine Pause gemacht haben, hatte ich einen dieser Momente in denen ich mir dachte zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich kann es jedem nur sehr empfehlen, da die Aussichten an diesem Tag einfach mit die besten waren, die ich jemals gesehen habe.

Begeistert, ziemlich fertig, aber glücklich sind wir erst abends wieder in Lappeenranta angekommen und haben noch gemeinsam den Abend ausklingen lassen. Sonntag hieß es dann ausruhen um wieder Fit für eine neue Uni Woche zu sein.


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