Alte Mainbrücke in Würzburg

Universität Ljubljana, Slowenien

Blogeintrag 3 - In Deutschland undenkbar!

Servus zusammen,

die vergangenen beiden Wochen hier in Ljubljana waren abgesehen von der Ankunft die eindrucksvollsten meines Auslandssemesters. Einerseits ist die im vergangenen Bericht angekündigte „Festival-Saison“ mittlerweile in vollem Gange, andererseits hatte ich am vergangenen Wochenende wieder die Gelegenheit zwei geniale Kurztrips zu machen. Ich hoffe ihr verzeiht es mir, wenn ich euch in meinem 4. Tagebucheintrag das Land Slowenien und seine weitestgehend unbekannten Schönheiten und Reize vorstelle und die universitären Aspekte erneut etwas vernachlässige.

Mein erster Kurztrip führte mich in die europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2012. Circa eineinhalb Autostunden entfernt, zeigte sich die zweitgrößte Stadt Sloweniens von ihrer sonnigsten Seite. Den Reiz der Stadt Maribor machte in meinen Augen nicht unbedingt die Handvoll Sehenswürdigkeiten aus, sondern vielmehr der nette einladende Charme, den sie versprühte. Die Stadt schien mit ihren 95. 000 Einwohnern völlig befreit von jeglicher Hektik und lud in zahlreiche nette Cafés zum Verweilen und Genießen ein. Investiert man dazu noch 30 Minuten zu Fuß, hat man vom Piramida (Pyramidenberg) einen einzigartigen Blick über das gesamte Stadtgebiet mit den angrenzenden Bergen. Sehenswert!

Von meinem zweiten Reiseziel war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob ich überhaupt berichten soll. Der Grund dafür war aber nicht die Unbedeutsamkeit meines Ziels, sondern vielmehr hatte ich Angst Werbung für ein Tal zu machen, das im Vergleich zu anderen Alpenregionen noch scheinbar vom Massentourismus unberührt ist. Die Rede ist vom Dolina Soče (Soča-Tal), das im Triglav Nationalpark zu Hause ist. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrzeit (was einerseits an meinem betagten fahrbaren Untersatz und zum anderen an den alpinen Straßenverhältnissen lag) erreichte ich zusammen mit einem Kumpel gespannt das 120km von Ljubljana entfernte Wochenendziel. Wobei Ziel vielleicht gar nicht der richtige Ausdruck dafür ist. Zugegebenermaßen fiel die Entscheidung zu diesem Trip ziemlich spontan, sodass wir nach einer kurzen Informationsphase und Sondierung des Wetterberichtes einfach drauf los fuhren. Schon die ersten Blicke in die Schluchten des Flusses Soča, der als einer der ursprünglichsten Flüsse der Alpen gilt, waren atemberaubend und entsprachen 1:1 den Schilderungen im Internet. Das Wasser war kristallklar und schimmerte in den typischen smaragdfarbenen Tönen. Nach kurzem Suchen war dann schnell auch ein reizvoller Stellplatz für den „Bulli-Nachkommen“ nur wenige Meter vom Fluss entfernt gefunden. Am nächsten Tag standen dann eine Wanderung zum höchsten Wasserfall (106m) Sloweniens und eine kleine Badesession im malerischen Kozjak-Wasserfall auf dem Tagesprogramm. Atemberaubend, vor allem weil man an einem sonnigen und warmen Samstag eine Perle Sloweniens komplett für sich alleine hatte – in Deutschland undenkbar!

Im krassen Kontrast dazu stehen die von den slowenischen Kommilitonen bereits vor längerem angekündigten Eintages-Festivals, die sich durch den kompletten Mai ziehen sollen. Je nach Veranstaltungsort drängen sich dort zweimal wöchentlich bis zu mehrere tausend Studenten und feiern bei einer mitreißenden und friedlichen Atmosphäre zu verschiedensten professionellen Live- und DJ-Acts aller Genres. Die geräuschintensiven Veranstaltungen liegen dabei meistens mitten im Stadtgebiet in der Nähe von Studentenwohnheimen und kosten maximal drei Euro oder sind sogar komplett umsonst – in Deutschland undenkbar!

Viele Grüße

Lukas


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