Internationale Studentin und internationaler Student arbeiten an einem Laptop

BIP „Digital Competence“

Symbolbild Helsinki

Innovative, neue Lehrformate halten an der FHWS Einzug: Von April bis Mai nehmen 15 Studierende der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der FHWS an einem so genannten ‚Blended Intensive Program‘ teil. Online-Lehre wird dabei mit Kurzzeitmobilität vereint und Studierende, aber auch Lehrende, erhalten die Möglichkeit, transnational zu lernen und Zeit im Ausland zu verbringen, ohne dafür viel Planungsaufwand betreiben zu müssen. Bei dieser Lehrveranstaltung, die in Kooperation mit der FH Kärnten in Österreich, der VID in Norwegen sowie der DIAK in Finnland stattfindet, wird zunächst über vier Wochen in transnationalen Teams online gelehrt und gelernt, ehe alle Teilnehmenden sich gemeinsam zu einer ‚Intensive Week‘ – einer Woche intensiven gemeinsamen Lernens – in Helsinki treffen. Jeweils 15 Studierende der FHWS, der FH Kärnten in Österreich, und der DIAK in Finnland nehmen an dieser Veranstaltung teil, sowie Dozierende aller beteiligten Hochschulen. Die Studierenden wurden zur Kick-Off Veranstaltung am 19.04.2022 in sieben Teams mit Teilnehmenden von jeweils allen drei Hochschulen aufgeteilt. Unterstützt wird das Programm von Mitarbeiter:innen der Universität VID in Norwegen. Koordinations- und Planungsunterstützung erhält dieses BIP durch das Projekt FHWS 3IN.

Was ist ein BIP?

Blended Intensive Program, kurz BIP, ist ein innovatives, neues Lehrformat, bei dem Hochschulkurse von Dozierenden mehrerer Hochschulen organisiert werden. Studierende aller teilnehmenden Hochschulen lernen gemeinsam im digitalen Raum, sowie intensiv während einer Präsenzwoche an einer der Partnerhochschulen. Finanziert wird dies durch Erasmusgelder, also von der Europäischen Union. Der niedrige Eigenanteil für Studierende schafft dabei niedrigschwellige Zugänge. Da die Unterrichtssprache Englisch ist, wird zwar ein gewisses Sprachniveau vorausgesetzt, was aber erfahrungsgemäß von Studierenden mit Leichtigkeit erfüllt wird, wenn sie in der Schule einige Jahre Englischunterricht hatten. In einem BIP werden transnationale Lehre und Kurzzeitmobilitäten einfach zugänglich gemacht und allen Studierenden zur Verfügung gestellt. Die Studierenden können sich den Kurs an ihren jeweiligen Hochschulen für ihr eigenes Studium anrechnen lassen und bekommen zusätzlich von der Partnerhochschule DIAK ein Teilnahmezertifikat ausgestellt. Außerdem bietet ein BIP Studierenden die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu erleben, ohne dafür ein ganzes Semester ins Ausland zu gehen. Es ist deshalb auch eine großartige Möglichkeit für Studierende, die aus diversen Gründen kein Auslandssemester machen können, internationale Studienerfahrungen zu sammeln.

Digitalkompetenz im internationalen Kurs

Das BIP ‚Digital Competence‘ soll es den Studierenden ermöglichen, ihre Fähigkeiten in Digitalkompetenz und virtuellem Lernen auszubauen, gleichzeitig aber auch mehr über Digitalisierung in Sozialdiensten, sowie Zugänge zu digitalen Räumen, künstlicher Intelligenz, virtuellen Realitäten und Design Thinking zu lernen. Neben dem Wissensgewinn zu Technologien, ethischen Prinzipien digitaler Arbeit, sowie Möglichkeiten, die Digitalkompetenz für Sozialarbeitende bietet, lernen die Studierenden auch die Prinzipien des Design Thinking anzuwenden und in transnationalen Teams zu arbeiten.

Kick-Off Veranstaltung zum BIP “Digital Competence“

Die Kick-Off Veranstaltung am 19.04.2022 gab offiziell den Startschuss für das Programm. Hier wurde nicht nur der Inhalt vorgestellt, sondern auch alles Organisatorische geklärt: Über die nächsten vier Wochen werden die Studierenden in transnationalen Teams zusammenarbeiten und wöchentlich neue Aufgaben erhalten. In der Kick-Off Veranstaltung stellte sich das Team von Dozierenden vor, die diese Lehrveranstaltung gemeinsam organisierten und durchführen, sowie andere Beteiligte des Orga-Teams. Nach einer Einführung in organisatorische Fragen, Klärung des Ablaufs und der Möglichkeit, Fragen zu stellen, wurden die Studierenden in ihre Gruppen für den Verlauf des Programms eingeteilt und konnten mit der Bearbeitung der ersten Aufgabe beginnen, die sich zunächst mit virtual team-building befasst.

Wie läuft das ganze Programm ab?

Die Lehre findet im Kurszeitraum digital und asynchron statt, um allen Studierenden den Zugang zum Kurs zu ermöglichen. Da in diesem Kurs Studierende von drei verschiedenen Hochschulen, sowie aus jeweils unterschiedlichen Jahrgängen zusammen lernen, bietet sich asynchrone Lehre als flexible Möglichkeit der Wissensvermittlung besonders gut an. Die Lehre und Aufgaben werden jede Woche von Dozierenden einer anderen Hochschule übernommen: So begannen die Studierenden in der ersten Woche die Aufgaben von Olli Vesterinen (DIAK) und Marvin Hoffland (FH Kärnten) zu bearbeiten, in der zweiten Woche ist Daniela Ströckl (FH Kärnten) für die Inhalte verantwortlich und in der dritten Woche übernimmt Ulrich Gartzke (FHWS) die Lehre. Organisiert wird alles über die Plattform „Howspace“, die als digitale Cloud-Plattform für dieses Format zur Verfügung steht und auf der sowohl Lehrinhalte an Studierende kommuniziert werden können, Diskussionen über inhaltliche und organisatorische Fragen geklärt werden können, aber auch Hausaufgaben eingereicht und der direkte Kontakt mit allen Dozierenden gesucht werden kann. Die vierte Woche des Programms ist als so genannte ‚Intensive Week‘ geplant. Dann werden sich alle Studierende und Lehrende vor Ort in Helsinki treffen und in intensiven Einheiten einen Hackathon absolvieren.

Hackathon?

Ulrich Gartzke, verantwortlicher Dozierender der FHWS, hat bereits zuvor Hackathons durchgeführt und ist auch in diesem Programm verantwortliche Ansprechperson für die Methode. Das Wort Hackathon kommt ursprünglich aus der IT und ist eine Wortkonstruktion aus „to hack“ und „Marathon“. Während eines solchen Events wird intensiv in Gruppen an einem Projekt gearbeitet und versucht, Lösungen für aktuelle Problemlagen zu finden, die dann einer Jury präsentiert werden. Der Hackathon in Helsinki wird fünf Tage dauern und sich mit realen Herausforderungen in den Feldern Sozialer Arbeit und Gesundheitswesen befassen. Welche Aufgabe genau zu bearbeiten ist, bleibt noch geheim. Dies werden die Teams in Helsinki erfahren.

Weitere Planung…

Im laufenden Sommersemester wird noch ein weiteres BIP im Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ der FHWS durchgeführt, Kursverantwortliche hier ist Vera Taube. Auch in den kommenden Semestern sind an der FAS weitere solcher BIPs geplant, um Studierenden und Dozierenden flexiblere Angebote für Auslandsaufenthalte zu bieten. BIPs geben Dozierenden die Möglichkeit, transnational zu lehren, Kurzzeitmobilitäten in ihr Semester einzubauen und in einem internationalen Orga-Team die eigenen Kurse durchzuführen. Für Studierende bietet dieses Format die einzigartige Möglichkeit, in den Kursen ihrer Hochschule transnational zu lernen und durch Kurzzeitmobilitäten auch zu reisen. Dieser Kurs vermittelt neben wertvollen Inhalten auch notwendige Kompetenzen, erweitert den Horizont und hält ganz sicher eine erinnerungsreiche Zeit bereit!


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